Samstag, 21. April 2012

Textsuchmaschine für TV-Inhalte

Ein neues Internet-Start-up namens Boxfish will Fernsehsendungen für Suchmaschinen durchsuchbar machen, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe. Die Firma aus dem kalifornischen Palo Alto hat Ende März mit einer öffentlichen Betaphase ihres Dienstes begonnen, bei dem Nutzer nach Wörtern und Sätzen suchen können, die in den letzten Monaten im englischsprachigen Fernsehen vorkamen. Ebenso nachlesbar ist, welche Begriffe gerade besonders häufig vorkommen ("Trending"). Wer möchte, kann sich außerdem informieren lassen, sobald bestimmte Worte häufiger auftauchen – hier ließ sich Boxfish vom Google-Dienst "Alerts" inspirieren.

Die Technik hinter dem Dienst ist relativ einfach: Die Server empfangen TV-Signale über Antennen-Tuner und Kabel-TV-Boxen und lesen dann die Untertitel aus, die mittlerweile bei den meisten Sendungen mitgeliefert werden. Die Untertitel werden wiederum in Echtzeit in einen Index eingespeist, der es erlaubt, den aktuellen Dialog sofort zu durchsuchen.

Derzeit erschließt Boxfish Kanäle aus den USA, Großbritannien und Irland. Das entspreche ungefähr dem, was man mit einem normalen Kabelabo erhalte, sagt die Firma – die größten Sender sind ebenso darunter wie einige Lokalsender. Boxfish will sein Angebot bald auf Australien und Kanada ausdehnen, legt den größten Fokus derzeit aber auf den US-Markt, wo möglichst alle Kanäle erfasst werden sollen.

Im Vorfeld des US-Präsidentschaftswahlkampfes hatte man bei Boxfish eigentlich erwartet, dass die Suchanfragen nach Politikern zunehmen würden. Tatsächlich seien Nutzer aber stärker daran interessiert, was Promis wie Lady Gaga so trieben. Das Boxfish-Geschäftsmodell ähnelt dem von Google: Der Dienst will zu den Suchergebnissen passende Anzeigen einblenden. Dazu muss man allerdings zunächst genügend Nutzer ansprechen – wie viele Menschen Boxfish derzeit schon besuchen, verrät die Firma aber nicht.

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(bsc)

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