Samstag, 21. April 2012

iBookstore: Apple weist Vorwurf der Preisabsprache zurück

Apple sieht nach einer Klage des US-Justizministeriums wegen Preisabsprachen im amerikanischen E-Book-Markt keine Schuld bei sich. Der Vorwurf "illegaler Absprachen gegen Apple ist einfach falsch", erklärte ein Unternehmenssprecher am Freitag. "Der Start des iBookstore hat 2010 Innovation und Wettbewerb gefördert und die monopolistische Kontrolle der Verlagsindustrie durch Amazon gebrochen", hieß es weiter. Seitdem profitierten Nutzer von digitalen Büchern mit mehr interaktiven Elementen. Ebenso wie Entwickler ihre Preise im App Store selbst bestimmen könnten, bleibe auch Verlegern das Festlegen ihrer Preise im iBookstore überlassen, ergänzte der iPhone-Hersteller.

Apple betonte, man habe lediglich den Verlagen erlaubt, selbst die Preise zu bestimmen, ähnlich wie es für Entwickler beim Verkauf ihrer Software für iOS-Geräte oder Mac OS X im App Store der Fall sei. Die Verlage hatten nach dem Start von Apples Buchladen auch Amazon in das sogenannte "Agentur-Modell" gedrängt – der Online-Einzelhändler konnte die Preise der E-Books dadurch nicht mehr nach Belieben festlegen.

Das US-Justizministerium und mehrere Einzelstaaten haben Apple verklagt. Sie werfen den Unternehmen vor, die Preise für E-Books durch verbotene Absprachen hochgeschraubt zu haben. Drei Verlage gingen einen Vergleich ein, zwei weitere wollen an der Seite von Apple weiterkämpfen. Sie werfen Amazon vor, der Online-Einzelhändler habe bis zum Start von Apples E-Book-Plattform mit extrem niedrigen Kampfpreisen seine dominierende Marktposition verteidigen wollen.

Ist das Justizministerium erfolgreich, könnte dies den amerikanischen Buchmarkt umkrempeln: Amazon will dann wieder E-Books für 9,99 Dollar verkaufen und könnte damit die Abkehr der Leser von teureren gedruckten Büchern noch deutlich beschleunigen. Das Justizministerium beruft sich bei seinen Vorwürfen auf interne E-Mails und Treffen von Apple-Managern mit Verlagen. Seit Dezember 2011 ermittelt auch die EU-Kommission in dieser Angelegenheit, die australische Verbraucherbehörde ACCC widmet sich der Angelegenheit inzwischen angeblich ebenfalls. (Mit Material der dpa) / (lbe)


View the original article here

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen