Freitag, 20. April 2012

GSA verzeichnet sprunghaftes Wachstum bei LTE-Geräten

LTE, die Mobilfunktechnik der vierten Generation, verzeichnet weiterhin starken Zuspruch. Nach der Zählart der Global mobile Suppliers Association (GSA), einem Verband von Mobilfunkherstellern und -betreibern, haben inzwischen weltweit 63 Hersteller 347 Geräte mit LTE-Mobilfunkmodems angekündigt. Allein im vergangenen Jahr seien rund 250 neue LTE-Terminals hinzugekommen.

Alan Hadden, Präsident der GSA, führt aus, dass den Hauptanteil an der Zunahme im Jahr 2012 LTE-fähige Smartphones und Tablets ausmachen. An der Zunahme seit Januar 2012 seien demnach zu einem Drittel neue Smartphones beteiligt und sogar 72 Prozent neuer Tablets. Gemäß dem aktuellen GSA-Bericht handelt es sich dabei um 64 LTE-Smartphones und 31 Tablets. Allerdings addiert die GSA dabei sämtliche Carrier- und Frequenz-Varianten, sodass die Zahl an grundlegend neuen Geräten geringer liegen dürfte. Im Einzelnen führt die GSA 1 Femtozelle, 2 PC Cards, 13 Notebooks, 31 Tablets, 41 Module, 64 Dongles, 64 Smartphones und sogar 131 Router auf. Genaue Hersteller-Zuordnungen und Gerätebezeichnungen hält die der Verband aber allein für zahlende Mitglieder zurück.

Dennoch kann man der Meldung Spannendes entnehmen: So funken 217 der LTE-Geräte auch in UMTS-Netzen mittels HSPA oder HSPA+. Diese hätten also gute Chancen auf den bisher UMTS-geführten europäischen Märkten. Allein 91 LTE-Geräte sind für die HSPA+-Variante ausgelegt, mittels der sie bis zu 42 MBit/s aus dem Netz laden können.


Starke Zunahme seit Januar: Nach Bauart aufgeschlüsselte Geräte für LTE1800
Bild: GSA Zudem sind die Geräte im Bericht auch nach den bisher am meisten verbreiteten LTE-Funkbändern aufgeschlüsselt. Auffällig daran ist, dass fast die Hälfte für das US-amerikanische 700-MHz-Band ausgelegt ist (170 Modelle). Darin spiegelt sich, dass die Digitalisierung der terrestrischen TV-Ausbreitung in Nordamerika längst abgeschlossen und die daraus resultierenden Frequenzgewinne den dortigen Mobilnetzbetreibern zugeteilt worden sind, während der Prozess in Europa erst in diesem Jahr vollständig beendet sein wird.

Immerhin, für die in Deutschland gebräuchlichen 800-, 1800- und 2600-MHz-Netze gibt es auch noch reichlich Geräte (72 für das 800-MHz-, 75 für das 1800-MHz und 94 für das 2600-MHz-Band). Insgesamt 57 Geräte sind sogar für alle drei dieser Bänder geeignet, könnten also prinzipiell in allen in Deutschland gegenwärtig aufgebauten LTE-Netzen eingesetzt werden. Auf den zunehmenden Ausbau der LTE-Netze in Europa reagieren die Hersteller also erfreulicherweise mit zunehmenden Angeboten für die entsprechenden Netze. So stieg allein die Zahl an Geräten für das 2600-MHz-Band (LTE2600) seit Januar 2012 um 44 Prozent. Noch etwas stärker nahm im gleichen Zeitraum die Zahl an LTE1800-Geräten zu, nämlich um 50 Prozent auf derzeit 75. LTE1800 gewinnen die meisten Mobilfunknetzbetreiber aus der Umwidmung der ursprünglich für GSM vergebenen Frequenzen (Re-farming, siehe dazu auch c't 9/12, Seite 186, kostenpflichtiger Artikel).

Wer sich fragt, wo denn all die Geräte zu bekommen seien, dem liefert die GSA gleich Ernüchterndes nach: Die Studie erfasst einfach sämtliche von Herstellern gemeldete Geräte und "nicht alle würden auf allen Märkten erhältlich werden". So kann man also gespannt sein, wann die große Schwemme auf dem europäischen Markt landet. (dz)


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